Klavier lernen: Dein kompletter Anfänger-Guide
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- So funktioniert Klavier lernen
- So lange dauert Klavier lernen für Anfänger
- Die Klaviertastatur verstehen
- Noten lesen lernen
- Die Noten der C-Dur-Tonleiter lesen
- Nach Noten auf dem Klavier spielen
- Die Vorzeichen # und ♭
- Klavier spielen ohne Noten
- Der Quintenzirkel
- So lernst du jedes Klavierstück in 10 Schritten
- Klavier mit oder ohne Lehrer lernen?
- Der passende Klavierlehrer oder Klavierkurs
- Tipps zum Kauf des richtigen Klaviers
- Wieviel kostet es, Klavier zu lernen?
- Freue dich auf diese magischen Klavier-Momente
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So funktioniert Klavier lernen
Mühelos lassen virtuose Pianisten die flinken Finger über die Tasten fliegen. Möchte man selbst Klavier lernen, merkt man, dass es doch nicht so einfach ist:
- Beide Hände sollen unabhängig voneinander spielen
- Die Fußpedale müssen bewusst eingesetzt werden
- Man liest Noten mit Violinschlüssel und Bassschlüssel und soll es sofort in die richtigen Handbewegungen übersetzen.
Wenn du am Klavier so richtig loslegen willst, findest du hier alle Tipps dazu. Dazu gleich der wichtigste Tipp am Beginn: Spielen, spielen, spielen! Starte einfach gleich damit: Dieses hübsche Stück kannst du sofort lernen!
Setze dich ans Klavier oder Keyboard, und los geht's!
So lange dauert Klavier lernen für Anfänger
Es hängt von vielen Faktoren ab, wie lange ein Anfänger zum Erlernen des Klavierspiels braucht. Weil die meisten Anfänger aber gern abschätzen möchten, wann ungefähr sie welches Spielniveau haben, hier ein grober Überblick:
- Nach 1 Woche: Du benennst alle Töne auf der Tastatur und spielst einfache Stücke im Raum f bis g'.
- Nach 1 Monat: Du kannst alle Noten im Violin- und Bassschlüssel benennen und kennst einige Taktarten sowie Notenwerte. Danach übst und festigst du deine Notenlesekenntnisse natürlich noch.
- Nach rund einem halben Jahr hast du die wichtigsten Themen der Musiktheorie gehört und kannst Noten ohne Merkspruch und Nachzählen lesen. Du hast dir eine gute Haltung angewöhnt.
- Nach etwa einem Jahr spielst du so stabil Klavier, dass manches plötzlich wie von selbst klappt und du eine ganze Reihe (nicht zu schwieriger) Lieblingsstücke darbieten kannst.
- Nach 2 Jahren kannst du schon einige mittelschwere Stücke der Klavierliteratur einstudieren, hast einige Lernbücher durchgearbeitet und/oder dich mit Jazzakkorden und Improvisation beschäftigt.
- 3 und mehr Jahre: Je weiter du dich mit deinem Instrument beschäftigst, desto mehr werden sich deine persönlichen Interessen und Vorlieben und dein einzigartiger Spielstil entwickeln. Du hast nun ein individuelles Spielrepertoire und vermutlich auch einige Auftritte absolviert (wenn du das möchtest).
Mit diesen 5 Tipps startest du schneller am Klavier
Natürlich kannst du einiges dafür tun, dass du schneller vorankommst (oder langsamer, wenn du es nicht tust):
- Regelmäßig üben: Ideal ist es natürlich, wenn du dir jeden Tag eine feste Zeit zum Klavier spielen frei hältst! Es ist effektiver, dreimal in der Woche eine halbe Stunde zu üben als nur am Tag vor der Klavierstunde drei Stunden am Stück!
- Konzentriert üben: Täglich 15 Minuten eine Stelle konzentriert mit Metronom zu üben bringt mehr, als eine Stunde lang irgendwie durch eine Reihe von Stücken zu stolpern...
- Ziele setzen: Unterschätze nicht die Wichtigkeit von Etappenzielen. Willst du bis nächste Woche die linke Hand eines Stückes lernen? Bis Weihnachten ein schwieriges Weihnachtslied? Einen "Chopin" spielen? Setze dir realistische Ziele, in Zeiträumen, die du gut erreichen kannst. Wenn du Klavierunterricht nimmst, besprich Etappenziele mit deinem Lehrer/deiner Lehrerin.
- Mit Lehrer/Kurs geht es schneller! Wenn du weißt, du musst einmal in der Woche in die Klavierstunde, hilft das möglicherweise deiner täglichen Motivation. Außerdem kann ein Lehrer/eine Lehrerin oft besser als man selber erkennen, wo Probleme liegen oder was deine Stärken sind, und deinen Lernweg entsprechend anpassen. Wenn du keinen klassischen Unterricht hast, findest du in Onlinekursen strukturiertes, gut aufbereitetes und erklärtes Material zum Üben und Wissen aufbauen - auch das hilft dir beim schnelleren Vorankommen.
- Du hast Vorkenntnisse: Du spielst bereits ein anderes Instrument oder hast bereits in der Vergangenheit Klavier gespielt, oder du kannst bereits Noten lesen.
Das bisher Gesagte gilt für Erwachsene, die mit dem Klavier lernen beginnen.
So lernen Kinder
Klavier spielen ist eine sehr wertvolle Tätigkeit für Kinder - sie erlernen fast spielerisch die Sprache der Musik und entwickeln ihre Konzentrationsfähigkeit und Feinmotorik ebenso wie ihr Gehör. Die meisten Klavierschulen akzeptieren Kinder etwa ab dem Schulalter, manche schon früher. Aber bitte nicht erwarten, dass das Kind unbedingt ein Virtuose werden muss! Klavierpädagog*innen haben heutzutage eine spielerische Herangehensweise, die besonders auf Motivation und Spielfreude ausgerichtet ist. Kinder müssen sich wohlfühlen, sowohl im Unterricht als auch daheim beim Üben.
- Das Kind zum täglichen Üben zu motivieren ist okay - das Kind dabei zu kritisieren nicht
- (Nur) der Klavierlehrer/die Klavierlehrerin wird dem Kind zeigen, was es verbessern kann
- Das Kind muss nicht öffentlich vorspielen, wenn es das (noch) nicht möchte
- Kinder lernen in der Regel rasch, sowohl Noten lesen als auch motorisch. Der/die Lehrer*in wird genügend Zeit zum Festigen der Kenntnisse einplanen und es allmählich in verschiedene Genres hineinschnuppern lassen. Nicht drängen!
- Es ist okay, wenn es plötzlich sagt, dass es keinen Spaß mehr macht. Vielleicht braucht das Kind jetzt mehr Mitsprache bei der Auswahl der Noten, will ein anderes Genre lernen oder überhaupt ein anderes Instrument? Oder es ist einfach in der Schule sehr beschäftigt? Jedenfalls braucht es seitens der Eltern Unterstützung und nicht Druck.
Die Klaviertastatur verstehen
Ob Alt oder Jung: Grundlegend für das Klavier lernen ist das Zurechtfinden auf der Klaviatur. Egal, ob E-Piano, akustisches Piano oder großer Konzertflügel - ein normales Klavier hat 88 Tasten:
- Der Tonumfang reicht über 7 1/2 Oktaven vom tiefsten A unter dem Kontra-C bis zum C4. Das Klavier ist eines der Instrumente mit dem größten Tonumfang, deshalb braucht es 2 Notenschlüssel, um alle Noten, die man darauf spielen kann, aufzuschreiben.
- Genau in der Mitte der Tastatur liegt das C1. Hier treffen sich der Violinschlüssel und der Bassschlüssel bzw. die linke und die rechte Hand
- Vom C nach links - mit der linken Hand gespielt - geht es jeweils in Halbtonschritten zu den tiefen Tönen, vom C nach rechts - mit der rechten Hand gespielt - werden die Töne jeweils in Halbtonschritten höher.
- Es gibt 52 weiße und 36 schwarze Tasten, die nach einem bestimmten Muster (2er- und 3er-Gruppen von schwarzen Tasten) angeordnet sind. Das Muster hilft dir dabei, dich auf der Tastatur zu orientieren.
Das C finden
Jede Taste VOR einer 2er-Tastengruppe ist immer ein C. Die C-Tasten wiederholen sich also, und der Abstand von C zu C bleibt immer gleich. Er heißt "Oktave". Zwischen diesen C-Tönen liegen (wenn wir nur die weißen Tasten betrachten) die 8 Töne der C-Dur-Tonleiter. Finde und spiele alle C auf deiner Tastatur!
Das F finden
Jede Taste VOR einer 3er-Tastengruppe ist immer ein F. Auch der 8-Ton-Abstand zwischen F und F heißt "Oktave". Finde und spiele alle F auf deiner Tastatur!
Alle anderen weißen Tasten finden
C und F sind nun sozusagen deine Ankertasten auf dem Klavier. Sie helfen dir, dich in Bezug auf die anderen Tasten zu orientieren, sodass du alle schnell findest. Die weißen Tasten heißen, von C bis C hinauf gespielt: C-D-E-F-G-A-H-C. Merke dir diese Reihenfolge sehr gut und übe sie immer wieder. Spiele die entsprechenden Tasten und nenne dabei ihren Namen.
Die schwarzen Tasten finden
Die schwarzen Tasten haben bis auf eine Ausnahme keine eigenen Namen. Sie erhalten, je nachdem, ob sie einen Halbton höher oder tiefer als der namensgebende Referenzton gelesen werden, die Nachsilben -is (höher) oder -es, bzw. -s (niedriger).
Das heißt: Man kann einer schwarzen Taste jeweils zwei Namen geben. Je nachdem, ob man sie ausgehend vom Ton unter ihr betrachtet oder ausgehend vom Ton über ihr (diese "Zweinamigkeit" heißt in der Musikersprache "enharmonische Verwechslung"):
- Cis (einen Halbton höher als C) = Des (einen Halbton tiefer als D)
- Dis (einen Halbton höher als D) = Es (einen Halbton tiefer als E)
- Fis (einen Halbton höher als F) = Ges (einen Halbton tiefer als G)
- Gis (einen Halbton höher als G) = As (einen Halbton tiefer als A)
- Ais (einen Halbton höher als A) = B (das ist die Ausnahme, einen Halbton tiefer als H)
Jetzt kennst du die Namen aller Tasten auf dem Klavier.
Wenn du jeden Halbton einer Oktave (in der Musikersprache heißt das: "chromatisch") spielst, spielst du also C - Cis/Des - D - Dis/Es - E - F - Fis/Ges - G - Gis/As - A - Ais/B - H - C.
Noten lesen lernen
Noten lesen ist - anders als viele glauben - gar nicht schwierig. Du musst es nur gut und regelmäßig üben und anwenden, bis du damit vertraut bist. Dann dauert es nicht lang, und du "hörst" geschriebene Musik, ähnlich, wie du dir beim Lesen eines Buches Landschaften oder Personen vorstellst, ohne sie tatsächlich zu sehen.
Wir raten dir auf alle Fälle dazu, Noten lesen zu lernen, um dir die Welt der Musik in ihrer ganzen Tiefe und Schönheit zu erschließen. Du versetzt dich damit in die Lage, grundsätzlich jedes Stück zu spielen, das dir gefällt. Du kannst es dir selbst beibringen - aber es gibt auch tolle Online-Kurse dafür.
Die Noten der C-Dur-Tonleiter lesen
Eine Dur- oder Moll-Tonleiter ist eine Gruppe von 8 Noten, die sich wie auf einer Leiter in bestimmten Abständen stufenweise nach oben bewegen (oder umgekehrt nach unten). Die meisten Menschen beginnen mit der C-Dur-Tonleiter Noten zu lesen. Nachdem du die Töne auf den Tasten kennengelernt hast, weißt du: Die C-Dur-Tonleiter wird aus den 8 weißen Tasten von C zu C gebildet. Zu jeder Taste, die wir spielen, lernen wir nun die entsprechende Note. Die Noten für die linke Hand lesen wir im Bassschlüssel. Die Noten für die rechte Hand lesen wir im Violinschlüssel.
Vom mittleren C ausgehend bzw. dort endend gelesen sehen die Noten so aus:
Nach Noten auf dem Klavier spielen
Indem du diese Notennamen jetzt kennst und sie, ausgehend vom C auf die bereits bekannten Namen der Klaviertasten überträgst, kannst du Noten lesen! Beginne jetzt, diese Noten auch zu spielen. Zuerst mit der rechten Hand im Violinschlüssel:
Unter jeder Note steht eine Nummer. Diese bezeichnet den Finger, mit dem die Klaviertaste gespielt werden soll. Man nennt das in der Klaviersprache "Fingersatz". Der Daumen ist für alle Fingersätze immer 1 bzw. der 1. Finger, der kleine Finger 5.
Beginne also mit dem 1. Finger zu spielen, und nachdem du mit dem 3. Finger gespielt hast, schleust du den Daumen unter dem dritten Finger hindurch auf die F-Taste, die nun an der Reihe ist. Das heißt in der Klaviersprache "Daumenuntersatz". Jetzt kannst du bequem alle weiteren Töne nach oben spielen, bis der 5. Finger das hohe C erreicht hat. Dann geht es genau umgekehrt wieder retour - spiele 5 Töne abwärts bis zum 1. Finger, setze dann den 3. Finger über den Daumen hinweg auf die E-Taste ("Fingerübersatz") und spiele bequem weiter bis zum mittleren C.
Versuche nun, die Noten und den Fingersatz für C-Dur im Bassschlüssel selbst zu lesen und auf dem Klavier umzusetzen!
Die Vorzeichen # und ♭
Du fragst dich an diesem Punkt vielleicht, wo denn die Noten der schwarzen Tasten geblieben sind. Wo findest du sie auf den Notenlinien?
Die Antwort lautet: So, wie die schwarzen Tasten keine eigenen Namen haben, haben ihre Noten auch keinen eigenen Platz im Notensystem. Und so, wie ihre Namen durch angehängte Silben (-is und -es) gebildet werden, wird ihr Platz durch den Noten vorangestellte Zeichen angezeigt - sogenannte "Vorzeichen": Kreuz (#) und b (♭).
Und genau so, wie wir ein und dieselbe schwarze Taste von der niedrigeren oder der höheren Taste aus bezeichnen können, können wir ein und dieselbe Taste mit einem Kreuz oder einem b davor in den Noten darstellen (siehe vorher: enharmonische Verwechslung!): Das Kreuz (#) bezeichnet eine Erhöhung um einen Halbton vom Namensgeber-Ton. Das b (♭) eine Erniedrigung um einen Halbton.
- C# = D♭
- D# = E♭
- F# = G♭
- G# = A♭
- A# = B (das ist die Ausnahme!)
Klavier spielen ohne Noten
Vielleicht denkst du dir jetzt: "Wozu brauche ich das alles, ich will ja Klavier ohne Noten lernen!"
Du kannst Klavier lernen, ohne Noten zu lesen (auch hierfür findest du Kurse bei OKTAV). Aber du kannst nicht Klavier lernen, ohne die Klaviertasten zu kennen und du brauchst als Klavierspieler*in jedenfalls musiktheoretisches Wissen. Gerade auch, wenn du improvisieren oder nach Akkordsymbolen Songs begleiten willst, brauchst du ein solides Verständnis von Musiktheorie. Dazu gehören auch Tonleitern als klangliche Bezugssysteme unserer Musik und "Bausteine" von Akkorden und Melodien - ob du sie dir nun auswendig merkst oder mithilfe von Noten.
Der Quintenzirkel
Ein wichtiges Musiktheorie-Werkzeug ist der Quintenzirkel. Er ordnet alle Vorzeichen aller Tonarten in Dur und Moll im Quinten-Abstand und zeigt dir ihr Verhältnis untereinander an sowie auch die Vorzeichen der jeweiligen Dur- und Molltonarten. Außerdem hilft er dir beim Basteln jedes beliebigen Akkords. Wenn du dich näher mit ihm beschäftigst, kannst du sehr viel von ihm ablesen!
So lernst du jedes Klavierstück in 10 Schritten
Egal, ob du klassische Musik spielst, Jazz oder einen Popsong: So erarbeitest du dir dein eigenes Repertoire effizient - und Spaß macht es auch!
- Einen groben Überblick verschaffen: Höre dir eine Aufnahme des Klavierstücks oder Songs an, während du in den Noten mitliest.
- Genau analysieren. Lies die Noten noch einmal mit und höre dir EXAKT an, was du spielen wirst. Nütze dazu entweder ein MIDI Playalong (wie bei OKTAV-Noten) oder bitte deine*n Klavierlehrer*in darum, dir das Stück vorzuspielen.
- Markiere die unterschiedlichen Teile des Stücks. In einem Song wären das etwa Intro-Strophe-Refrain-Strophe 2-Refrain etc. Andere Stücke haben oft einen A-B-A - Aufbau.
- Konzentriere dich nun auf den ersten Teil. Analysiere die Tonart und alle Tonartwechsel bzw. Akkorde und die Fingersätze. Spiele schwierige Stellen an. Nimm dir ausreichend Zeit für diesen Schritt, bevor du losspielst!
- Übe jetzt! Knöpf dir den ersten Teil vor, indem du erst die rechte, dann die linke Hand durchspielst und die Fingersätze dabei beachtest. Übe mit einem Metronom, bis du beide Hände einzeln gut beherrschst.
- Übe nun das Zusammenspiel beider Hände (leichte Stücke kannst du von Anfang an beidhändig üben).
- Wenn du den ersten Teil des Stückes beherrschst, mach mit dem nächsten weiter.
- Wenn du alle Teile beherrschst, übe das ganze Stück.
- Achte nun auf Ausdruck, Lautstärkemodulation und Phrasierung.
- Nimm dich selbst auf - so hörst du objektiv, woran du noch arbeiten solltest (oder bist zufrieden!).
Klavier mit oder ohne Lehrer lernen?
Das Klavier eignet sich besser als andere Instrumente dazu, ohne Lehrer*in gelernt zu werden. Warum? Tonerzeugung und Klang "funktionieren" auf Anhieb schon ganz gut. Schon kleine Kinder können auf einem Klavier einfache Melodien klimpern. Um Geige oder Tuba ähnlich brauchbare Töne zu entlocken braucht es einiges mehr an Anleitung.
Nach wie vor ist Klavierunterricht, an einer Musikschule oder privat, eine ausgezeichnete Art, Klavier zu lernen. Falls dich in deiner Jugend ein strenger Unterrichtsstil und starres Beharren auf dem Kanon der klassischen Literatur abgeschreckt haben - hier hat sich viel getan. Schülerzentrierter Unterricht und verschiedene Musikstile sind jetzt die Regel!
Aber mittlerweile hat sich auch das Klavier lernen ohne eigenen Lehrer etabliert - der Unterricht über Online-Kurse oder mittels selbst ausgesuchter Klavierliteratur. Was für dich passt, hängt auch stark davon ab, welcher Typ du bist. Was für den einen ein Vorteil ist, kann für jemanden anderen ein Nachteil sein.
Meist haben Erwachsene schon sehr klare Vorstellungen davon, was sie lernen möchten, welches Zeitbudget sie haben, und ob eigenständige Zeiteinteilung und selbständiges Lernen für sie passt. Daher sind Online-Kurse bei dieser Altersgruppe sehr beliebt. Hier sind die Vorteile aller Herangehensweisen.
10 Vorteile: Klavierunterricht mit Lehrer
Der übliche Klavierunterricht 1 x pro Woche ist eine sehr gute Idee, wenn
- der oder die Lernende ein Kind ist
- man eine*n tolle*n Lehrer*in der Schule in der Nähe hat
- man jemanden sucht, der einem den Stoff gründlich vorgibt
- man nicht genau weiß, welche Musik einem gefällt
- man den "Druck" von 1 Stunde oder 30 Minuten pro Woche "Überprüfung" will
- man spezielle Klavierprobleme hat und ein Coaching dafür benötigt
- man sich die Technik von einem Profi zeigen lassen will, damit man sich nichts Falsches angewöhnt
- du sehr rasch bestimmte Fortschritte erzielen willst
- du dich auf eine Aufnahmsprüfung vorbereitest
- du einfach bei einem Menschen aus Fleisch und Blut vor Ort Klavier lernen willst
10 Vorteile: Klavierunterricht mit Onlinekursen
- Der Unterricht findet statt, wann immer du Zeit hast
- Du kannst dein Tempo selbst bestimmen
- Du kannst genau jene Kurse besuchen, die dich interessieren oder die du gerade brauchst
- Jede Kursstunde ist durchdacht und optimal didaktisch aufbereitet
- Zusatzmaterial, Noten, Player sowie Playbacks sind meist enthalten
- Du kannst bei interessanten Lehrern lernen, oft auch zu Spartenthemen
- Du hast Unterricht bei "echten" Menschen - nur eben in aufgezeichneter Form
- Du kannst auch einfach einzelne Songs lernen
- Du sparst Zeit für die Anreise und Geld, da Kurse meist günstiger sind
- Du hast dein Lernmaterial immer bei dir und kannst überall lernen, wo du Zugang zu einem Klavier hast
5 Vorteile: Selber lernen mit Lernbüchern
- Gut editiertes Lernmaterial mit sich schrittweise steigerndem Schwierigkeitsgrad
- Große Auswahl an Literatur, die den Test der Zeit überstanden hat (etwa Hanon, Wohltemperiertes Klavier,...)
- Gründliches Durchüben eines Themas
- Spezialthemen werden Klavierspielern mit Vorkenntnissen zugänglich gemacht
- Musiktheorie zum Nachlesen daheim im Bücherregal
Der passende Klavierlehrer oder Klavierkurs
Deine Lern-Herangehensweise kann unterschiedlich sein, je nachdem, wie du dein Klavier-Ziel definierst. Frage dich, ob du...
- gern schwierige klassische Stücke lernen willst,
- Allround-Klavier lernen willst, also Klassik, Pop, Jazz und so weiter,
- singst und dich dazu nach Akkorden begleiten willst
- in einer Band Keyboard spielen willst
- vor Publikum spielen willst
- etc.
Tipp: Suche dir einen Kurs oder eine*n Lehrer*in, der/die möglichst nahe an deinem Ziel dran ist. Wenn du Pop in einer Band spielen willst, such dir einen Kurs mit einem Lehrer, der selbst viel Band-Erfahrung hat. Wenn du Klassik lernen willst, suche dir jemanden mit viel Klassik-Erfahrung. Wenn du Barmusik lernen willst, such dir einen Barmusiker... etc.
Natürlich wirst du gewisse Grundlagen überall lernen, aber es ist sehr motivierend, wenn's von Anfang an in die richtige Richtung geht. Ist kein Klavierprofi deiner gewünschten Richtung in der örtlichen Musikschule anzutreffen, dann findest du online garantiert genau den Lehrer oder die Lehrerin, der/die dir maßgeschneidert das beibringt, was du wirklich lernen willst.
Tipps zum Kauf des richtigen Klaviers
Ein Klavierkauf ist meist eine größere finanzielle Investition. Faktoren wie Platz, Gewicht, Transport und Aufwand sollten bei der Auswahl deines Klaviers mit bedacht werden.
- Ein akustisches Klavier vermittelt dir ein tolles, "echtes" Spielgefühl, allerdings braucht es einiges an Pflege (regelmäßig stimmen lassen, gleichmäßige Luftfeuchtigkeit und Temperatur) und ist schwer zu transportieren (lass die Profis ran!). Ob du einen dekorativen Flügel oder ein "stehendes" Pianino aufstellen willst, kommt sicherlich auf den Platz an. Oft sind gebrauchte Klaviere eine hervorragende Alternative zu einem neuen Instrument (gepflegte Klaviere altern sehr gut). Lass' einige Tage nach dem Transport den Klavierstimmer kommen, denn dabei verstimmt sich dein Instrument unweigerlich. Professionelle Klavierstimmer begutachten dein Instrument auch und geben Tipps bezüglich Reparaturen, Pflege, Luftfeuchtigkeit, etc.
- Ein digitales Klavier bietet - je nach Preis - Unterschiede im Spielgefühl. Gute Digitalpianos sind mit akustischen Klavieren gleichwertig, sind aber nicht unbedingt billiger! Wichtig ist das Ausprobieren vor dem Kauf. Ihr Vorteil ist, dass du sie niemals stimmen musst und sie in der Regel etwas leichter transportiert werden können. Du kannst auch unterschiedliche Klaviersounds wählen. Falls Nachbarn oder Kinder schlafen, kannst du mit Kopfhörern üben, ohne sie zu stören - also ideal für Wohnungen.
- Ein Stagepiano ist ein digitales Klavier "ohne Korpus drumherum", daher ist es besonders dazu geeignet, häufig transportiert zu werden. Meist gibt es auch mehr Möglichkeiten, den Klang zu modulieren. Wenn du dir ein Stagepiano kaufst, ist das Instrument an sich meist etwas günstiger, dafür brauchst du eventuell einige Extras, die die anderen Klaviere bereits haben: Einen stabilen, nicht wackelnden Ständer und ein richtiges, großes Pedal mit gummiertem Stopper (ist oft extra zu erwerben, so manches inkludiertes Minipedal ist nicht brauchbar) sind die Basics.
- Vergiss den Klavierhocker nicht! Vermutlich sind die meisten Hocker, die man sonst so daheim hat, zu niedrig fürs Klavierspiel. Achte auch darauf, dass die Sitzfläche breit genug ist, dass du bequem darauf Platz nehmen kannst.
ACHTUNG! Wichtig ist gerade für Anfänger jedenfalls ein Klavier mit 88 gewichteten Tasten, damit du das echte Spielgefühl entwickeln kannst. Es gibt auch Keyboards mit halb- oder ungewichteten Tasten und wesentlich weniger Tonumfang. Wenn du eines zu Hause hast, kannst du vielleicht anfangs damit arbeiten, aber auch wenn das Instrument ähnlich aussieht, ist doch die Haptik und Tonalität eine gänzlich andere. Langfristig brauchst du ein Klavier zum Klavierspielen.
Wieviel kostet es, Klavier zu lernen?
Wenn du dein Instrument erworben hast, sind die nächsten Kosten, die auf dich zukommen, die Kosten für Noten und Lernen.
- Eine Stunde Klavierunterricht kostet im Durchschnitt, je nach Standort und Qualifikation der Lehrkraft, zwischen 30 und 50 Euro. Wenn du einen Vertrag mit einer Musikschule oder einer Lehrkraft abschließt, kannst du mit durchschnittlich 60 - 115 Euro im Monat rechnen.
- Ein Online-Lernkurs eines einzelnen Lehrers kosten in etwa 150 Euro aufwärts pro Kurs: Oft sind Ebooks und zusätzliche Youtube-Videolektionen inkludiert.
- Ein OKTAV Learning-Abo kostet im Jahresplan 20,75 Euro pro Monat. Inkludiert sind über 100 Kurse verschiedener Lehrer samt Begleitmaterial, offiziellen Lernbüchern und über 20.000 Noten aus 14 Stilrichtungen.
- Lernbücher: Rechne mit Kosten von 15 bis 30 Euro pro Buch und mehreren Büchern pro Jahr.
Um dir das Lernen zu erleichtern und gleichzeitig dein Budget zu entlasten, stellen wir hier 5 coole GRATIS-Apps vor, die Klavierschüler brauchen können!
Freue dich auf diese magischen Klavier-Momente
Du hast nun ein solides Fundament für deinen Start beim Klavier lernen. Du kennst grundlegende Dinge, die jeder Klavier Lernende wissen sollte. Gratuliere! Du kannst dich jetzt auf diese 3 magischen Momente freuen, die jeder Klavierspieler und jede Klavierspielerin im Lauf des Lernens erlebt:
- Du kannst dein erstes Stück beidhändig spielen,
- Du spielst dein erstes Stück komplett auswendig,
- Du spielst das erste Mal vor Publikum.