Sich selber Klavier beibringen - so klappt es!

von Elke Galvin August 03, 2023 • 13 Min. Lesezeit
Sich Klavier im Selbststudium beibringen: Kann das überhaupt funktionieren? Wir behaupten: Ja, das geht - und verraten dir, wie!
Hände am Klavier
Ja, es ist möglich, sich selbst ein Instrument beizubringen, allerdings werden wir dir hier ganz genau sagen, worauf du dabei achten musst. Denn es nicht für jede Person geeignet (jede*r lernt unterschiedlich) und auch nicht für jedes Instrument ideal. Hier erfährst du deshalb, ob das Selbststudium überhaupt für dich infrage kommt und ob das Klavier dafür ein gutes Instrument ist. Außerdem verraten wir dir, wie du dich strukturieren solltest und welche Hilfsmittel dich unterstützen können. Eine 100%-Erfolgsgarantie können wir dir zwar nicht versprechen, mit den folgenden Tipps dafür aber eine entspanntere Lernerfahrung und Freude dabei, das Klavierspielen selbst zu lernen!
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Schaffst du es, dir selbst das Klavierspielen beizubringen?

Seien wir ehrlich - ein Instrument ganz allein zu erlernen, ist nicht der einfachste Weg, den man gehen kann, denn:

  • du musst eine besondere Beziehung sowohl zu dem Instrument und zur Musik als auch zum Lernen generell haben
  • du musst dir dafür viel Zeit nehmen
  • du musst realistische Erwartungen an dich haben und mit einer gewissen Entschlossenheit an die Thematik gehen
  • du musst die Fähigkeit haben, sowohl dein Lernen zu strukturieren und dokumentieren, als auch jegliche Hilfsmittel selbst evaluieren und ausprobieren

Findest du auch, dass das bereits etwas demotivieren und leicht beängstigend klingt? Dann lass uns dir helfen. Die folgenden Fragen geben dir eine Hilfestellung um herauszufinden, wie du jeden einzelnen der oben gelisteten Punkte angehen kannst. So wirst du das Beste aus dir und deinem Instrument herausholen.

Wie wichtig ist dir dein Instrument?

Du musst dich zu deinem Instrument hingezogen fühlen. Das mag auf den ersten Blick vielleicht seltsam klingen, aber wenn dir dein Instrument nicht wirklich wichtig ist, dann investiere auch nicht die Zeit und Mühe, es zu erlernen. Ein Beispiel: Deine Großtante schenkt dir ihr altes akustisches Klavier, obwohl du eigentlich davon träumst, E-Bass spielen zu können. Tue dir selbst einen Gefallen, sprich mit einer Person, die dich gut kennt und schrecke notfalls nicht davor zurück das Klavier am Ende weiter zu verkaufen und dir stattdessen ein E-Bass zuzulegen. Es kann eine Win-Win-Situation werden: Du wirst das Instrument haben, das du dir schon immer gewünscht hast und jemand anderes wird sich genau so sehr über das Klavier freuen. Wenn du hingegen schon immer Klavier spielen wolltest, du das Instrument an sich liebst und auch die Klänge, die es produziert, dann solltest du weiter lesen.

Hast du gelernt, zu lernen?

Fakt ist: Deine bisherigen Lernerfahrungen sind maßgeblich ausschlaggebend für den Erfolg des Selbstunterrichts. Deshalb würden wir einem Kind zum Beispiel eher nicht empfehlen, ein Instrument selbst zu lernen. Es hat noch keine strategischen Lernfähigkeiten und -techniken entwickelt. Es wird nicht wissen, dass man an unangenehmen, schwierigen Stellen arbeiten muss, um sie zu lösen und zu meistern. Das hat nichts mit Talent oder Intelligenz zu tun, sondern einfach nur mit (Lern-)Erfahrung. Auch ein begabtes und/oder intelligentes Kind braucht trotzdem eine*n Lehrer*in. Erwachsene hingegen wissen in den meisten Fällen, wie man ein positives Lernumfeld schafft, den Lernstoff strukturiert, einen Zeitplan einhält, den Erfolg misst und realistische kleine Ziele setzt. Wenn du dir dessen unsicher bist und auf keine Erfahrung zurückblickst, ist es wahrscheinlich am besten, entweder einen Lehrer zu suchen oder dich in einem ersten Schritt über diese Fähigkeiten zu informieren.

Liebst du Musik?

Was für eine dumme Frage, wirst du jetzt vielleicht denken. Denn wenn es nicht so wäre, wärst du ja schließlich nicht hier, oder?! Was wir meinen, ist weniger das Hören deiner Lieblingskünstler*innen oder den nächsten Konzertbesuch, sondern das Analysieren von Musik. Liebst du Musik genug, um mehr darüber zu erfahren, wie sie aufgebaut ist, wie Akkorde und Tonleitern konstruiert werden und wie Basslinien entstehen? Liebst du Musik genug, um vom Blatt lesen zu lernen? Wenn der Wunsch danach, diese Aspekte zu erfahren nicht so stark ist und du es lieber hast, Musik auf eine weniger anstrengende und gemächlichere Weise zu genießen, ist das natürlich auch wunderbar. Dennoch solltest du dann eher nicht versuchen, dir das Klavierspielen selbst beizubringen. Besser ist es dann, eine*n Lehrer*in zu suchen, um die Basics und Feinheiten der Musiktheorie zu verstehen, das Blattlesen beizubringen oder auch das passende Repertoire für dein aktuelles Spielniveau auszusuchen.

Hast du genug Zeit?

Auch, wenn du bisher alle Fragen mit "Ja" beantworten konntest - spätestens an diesem Punkt entscheidet sich, ob du dir das Klavier spielen selbst beibringen kannst. Solltest du in deiner jetzigen Lebensphase keine Zeit dafür haben, wird es schwierig werden. Selbst wenn du mit besten Absichten an die Sache herangehst: Wenn du z.B. bereits viele Hobbies hast, dich auf eine Prüfung vorbereiten musst, wenn du dich um ein Baby kümmern musst, einen neuen Job begonnen hast, dich um Verwandte kümmern musst oder einen fordernden Alltag hast, solltest du diesen Verpflichtungen Vorrang geben. Sei ehrlich zu dir selbst und denke vorher darüber nach, ob du dir täglich 15 Minuten für den Anfang frei schaufeln kannst. Hilfreich ist es auch, einen Kompromiss zu finden: Eventuell sparst du dir viel Zeit, wenn du auf der Suche nach neuen Noten für dein Spielniveau Hilfe in Anspruch nehmen kannst. So kannst du dich besser auf das reine Üben konzentrieren.

Hast du realistische Erwartungen?

Wenn du dir selbst Klavier bringen möchtest, wirst du vermutlich eher nicht mit dem Anspruch einer/eines Konzertpianist*innen an die Sache heran gehen. Deine Fortschritten werden auch mit hoher Wahrscheinlichkeit langsamer voran gehen, als mit professioneller Unterstützung. schwierige Passagen in einem Song oder Stück oder auch eine (völlig normale) "Null-Bock-Phase" wirst du selbst durchstehen müssen, wenn du dran bleiben willst. Ist das für dich in Ordnung? Wenn du davor zurück schreckst, suche nach einer Musikschule oder Klavierlehrenden, denn dort wirst du nicht nur die fachliche Unterstützung finden, sondern auch auf ein unterstützendes und begleitendes Mindset treffen.

Bist du entschlossen genug, um durchzuhalten?

Es spricht nichts dagegen, alle paar Monate ein neues Hobby auszuprobieren. Aber wenn das nach etwas klingt, das du gerne tust, empfehlen wir dir, NICHT mit dem Klavierspielen anzufangen. Ein Klavier kostet Geld, es braucht Platz in deiner Wohnung, und wenn du nach ein paar Monaten aufhören willst zu spielen, musst du dir des schlechten Gewissens beim Vorbei gehen gewiss sein. Kleinere, günstigere Instrumente, wie Blockflöte, Ukulele und Co. kann man leichter wieder beiseite legen, wenn eine "Durststrecke" kommt, ohne dabei sein Bankkonto auszureizen. Wenn dir der Klang des Klaviers und der Wunsch danach, selbst spielen zu können, zu Herzen geht und du zu dem Typ Mensch "Ich-habe-mir-das-jetzt-in-den-Kopf-gesetzt-und-ziehe-das-druch" gehörst, dann kann das funktionieren!

Kannst du deinen Lernprozess strukturieren?

Gut. Wir haben geklärt, dass du Zeit, Entschlossenheit und eine große Liebe zur Musik und so weiter mitbringen musst. Jetzt musst du "nur" noch in der Lage sein, das ganze Projekt praktisch zu strukturieren. Es ist zwar auch vollkommen in Ordnung, einfach drauf los zu spielen und das zu üben, worauf du in dem Moment Lust hast, allerdings wirst du dich damit nicht wirklich langfristig verbessern. Wenn du auch Fortschritte machen möchtest, ist es essenziell, dein Lernen zu organisieren und einzuteilen. Was das konkret bedeutet? Ein erster simpler Ansatz ist es, immer gleich die Tonleiter des Stückes zu üben, welches du gerade spielst. Andere Tipps zum strukturierten Üben sind:

  • 3 Fingerübungen zum Aufwärmen
  • Kurze schwierige Passagen einzelhändig auswendig zu lernen
  • Etwas Spielen, dass du schon gut kannst und dir Spaß macht
  • Ein Stück/Song, das du schon gut kannst, wiederholen damit es offiziell zu deinem Klavier-Repertoire gehört

Weißt du, wo du die richtigen Noten findest?

Wir können schon vorweg nehmen: Du wirst Noten, Noten und noch mehr Noten brauchen. Eventuell möchtest du mit einem Lehrbuch (Method Book) beginnen. Nach dem du es durchgearbeitet hast, wirst du nach weiteren Noten Ausschau halten. Und genau hier wird es kompliziert. Denn oftmals tendieren Menschen beim Erlernen dazu, sich zu überschätzen. Gerade beim Auswählen der passenden Noten für dein aktuelles Spielniveau gibt es viel zu beachten. Denn auch, wenn das Notenbild auf den ersten Blick vielleicht unkompliziert aussieht, kann es durch "ungünstig" liegende Akkorde, großen Tonumfang, eine neue Tonart oder komplizierte Rhythmik überfordernd sein. Und dann beginnt die Abwärts-Spirale: Frustration, Demotivation und schließlich Abwenden vom Instrument. Schrecke daher nicht davor zurück, dir bei diesem Teil des Selbststudiums Hilfe zu holen: Entweder im örtlichen Musikladen um die Ecke, in Internet-Foren oder auch auf Online-Bibliotheken für Klaviernoten. Dort gibt es ein umfangreiches Sortiment für alle Spielniveaus, oftmals auch ähnlich wie bei Netflix und Co. mit Vorschlägen anhand deiner persönlichen musikalischen Vorlieben und deines Könnens. Die Devise lautet: Recherchieren, ausprobieren, in die Routine integrieren.

Hände, die auf einem Keyboard spielen

Ist das Klavier ein gutes Instrument zum selbst lernen?

Ja, das ist es. Es ist sogar das perfekte Instrument, um es selbst zu lernen und zwar aus folgenden Gründen:

  • Die Tasten sind logisch angeordnet - von tiefen zu hohen Tönen - in einem sich selbst wiederholenden Muster aus Schwarz und Weiß (wovon Trompetenspieler*innen nur träumen können). Und um einen Ton zu erzeugen, drückt man einfach eine beliebige Taste. Einfacher geht es nicht.
  • Die Haltung ist einfach - Da kann man nicht viel falsch machen, wenn es um das Klavier geht (zumindest wenn man Hobbymusiker ist). Im Vergleich zur Geige kann man sich einfach 'ran setzen. Nur über die Handhaltung sollte man sich vorher etwas informieren.
  • Keine Vorbereitung vor dem Spielen: Ein digitales Klavier muss überhaupt nicht gestimmt werden und ein akustisches im Durchschnitt nur einmal im Jahr. Und sogar das übernimmt ein Profi für dich. Anders als z.B. Gitarrist*innen musst du dein Instrument nicht vor jedem Gebrauch stimmen. Du kannst direkt mit deinen Aufwärm-Übungen starten und profitierst daher von mehr reiner Netto-Übezeit.
  • Keine körperlichen Schmerzen: Wunde Lippen wie bei Blechbläsern, raue Fingerspitzen wie bei Gitarrist*innen, Schulter-und Nackenschmerzen bei Geigespieler*innen - all das kennen Klavier Spielende nicht.
  • Alleine einen vollen Klang spielen: Dank diverser Akkorde und zweihändigem Spiel werden relativ schnell und einfach polyphone Klänge erzeigt. Anders als bei Soloinstrumenten wie Flöte, Klarinette und Co. braucht es nur dich, um sowohl Melodie als auch auch Begleitung zu spielen.
Instrumente, die an einer Wand hängen

So bringst du dir selbst Klavier spielen bei

Suche dir ein Vorbild, dem du folgst

Wessen Musik weckt in dir die Sehnsucht nach dem Klavier spielen? Erinnerst du dich an den Moment, als du beschlossen hast, Klavier lernen zu wollen? Deinen Musikgeschmack zu kennen, dir ein Vorbild zu suchen, wird dir helfen, dich zu strukturieren, z.B. Bei die Songauswahl oder auch generell das Musikgenre. Selbst wenn die Stücke von Elton John, Hans Zimmer, Frank Sinatra oder Chopin zu Beginn noch zu schwierig sind, hast du ein klares Ziel, auf das du hinarbeiten wirst. Und sobald du die Musik beherrschst, öffnet sich eine weitere Tür, die dir neue Klangfarben offenbart - es ist eine wunderbare Reise, die dein ganzes Leben lang anhalten kann.

Der Weg ist das Ziel

Jaja - diese fernöstliche Weisheit ist schon fast zu einer Floskel verkommen. Dennoch ist sie wahr, vor allem in Bezug auf das Klavier lernen: Nur auf das fertige Stück hinzuarbeiten, wird dich schnell frustrieren. Denn schwierige Passagen, neue Tonarten und Co. brauchen ihre Zeit und würden mit falschem Mindset eher Frust hervorrufen, als dass sie Freude bringen. Deshalb gilt: Der Weg, also das Üben selbst, ist - wenn zwar nicht das Einzige - so doch ein maßgebliches Ziel. Und damit meinen wir sowohl die Zeiteinteilung (die Zeit am Klavier gehört nur dir!), als auch dein mentale Grundhaltung. Beim Spielen eines Instruments geht es darum, den Rest der Welt abzuschalten und sich ganz der Musik hinzugeben. Nutze die Übezeit also auch aktiv, um dich in eine Art "Musikrausch" zu begeben, denn, ja, auch das kann man - wie u.a. ja auch das Meditieren - lernen.

Dazu gehört auch, dir Platz zu schaffen. Denn es wird vermutlich schwierig, dich auf dich und dein "Mindset" zu konzentrieren, wenn du neben der nassen Wäsche, im Flur oder im hoch frequentierten Wohnzimmer zur Ruhe kommen willst. Suche dir also entweder gleich einen definierten Platz für dein Instrument oder nutze moderne Möglichkeiten, um dich abzuschotten (wie z.B. Noise-Cancelling-Kopfhörer, die sich mit deinem E-Piano verbinden). Akzeptiere aber auch, dass Musik nun einmal ein Geräusch macht und es in Ordnung ist, auch mal Lärm zu machen, denn nichts ist ärgerlicher als das Gefühl, sich mit dem Spielen zurückhalten zu müssen, weil Opa unten mürrisch ist oder die Nachbarn einen weiteren bösen Beschwerdebrief an den Vermieter schreiben werden. Halte dich in einem solchen Fall an die allgemeinen Ruhezeiten, dann bist du nicht angreifbar. Im Idealfall hast du aber sowieso nette Nachbarn und einen zustimmenden Großvater sowie einen gut beleuchteten, aber ruhigen Ort, an dem du deine Musik richtig ausleben kannst.

Halte deine Toolbox bereit

Ordnung ist das halbe Leben und mit der One-Touch-Methode verschwendest du keine Zeit mit der Suche nach einem Bleistift, deinem Metronom und Co. Denn all das hält dich nur unnötigerweise vom Klavier üben ab. Denn ja, wenn du dachtest, du brauchst nur deine Hände, einen Fuß und das Instrument, dann ist das ein bisschen zu kurz gedacht. Folgende Dinge gehören ebenso zur Grundausstattung: Ein Metronom, Noten, evtl. ein Tablet, auf dem du auf deine digitale Notenbibliothek zugreifst, ein Bleistift, evtl. ein Bluetooth-Pageturner, wenn du digitale Noten ohne Autoscroll verwendest oder auch ein Aufnahmegerät, um dich selbst mal beim Spielen aufzunehmen. Bewahre alles an einem Ort in einer Box auf, die du mit einem Griff parat hast. Das spart Zeit und Nerven - glaube uns, wir sprechen aus Erfahrung! :)

Frau hält Smartphone mit Noten drauf und spielt Klavier

Die Vorteile, wenn du dir selbst Klavier spielen beibringst

Du entdeckst mehr Musik und verstehst sie besser

Bist du erst einmal eingetaucht, wirst du mehr Musik entdecken und sie ganz neu wahrnehmen. Es gibt Studien, die belegen, dass das Gehirn von Musikern beim Hören von Musik anders arbeitet als das von Nicht-Musikern. Musiker nutzen mehr von ihrem Gehirn, um das Stück, das sie hören, zu analysieren, während sie es hören. Faszinierend, oder? Wenn du also selbst neue Musik entdeckst, erlebst du im Gehirn ein regelrechtes Abenteuer.

Du gewöhnst dich daran, deine Ziele auf eigene Faust zu erreichen

Hut ab vor jedem, der sich das Notenlesen und Klavierspielen bereits selbst beigebracht hat! Als Erwachsener weiß man, dass man systematisch arbeiten muss, um sich die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten anzueignen. Die Fähigkeiten, die du während des Selbststudiums erreichst sich im Selbstunterricht aneignen, werden dich nicht nur beim Klavier spielen weiter bringen, sondern dir allgemein mehr Struktur und Selbstständigkeit bringen.

Du trainierst dein Gehirn

Während des Lernens trainierst du dein Gehirn, verschiedene Regionen verbinden sich miteinander - das passiert mit 15 Jahren genau so wie mit 75 - und wie wir aus dem Sport wissen, hält Training uns fit und gesund. Also: Auf los geht's los!

Abbildung eines Gehirns

Und darum lohnt sich der ganze Aufwand

Dein Wille geschieht

  • Du willst nur Jazz, Blues und Boogie-Woogie spielen? Dann passiert das!
  • Du willst deine geliebten Hits singen und dich dabei am Klavier begleiten - auch das liegt bei dir!
  • Klassische Musik interessiert dich nicht? Dann wirst du dich genau auf das konzentrieren, was dir Spaß macht
  • Du magst klassische Musik? Dann baue dir dein Lieblingsrepertoire auf!

Du gibst das Tempo vor

Du hast gerade im Job richtig viel zu tun? Deine Kinder fordern dich, an Schlaf ist nicht zu denken? Aber du weißt, dass sich die Lage in ein paar Wochen beruhigt hat und du wieder viel Zeit fürs Klavier haben wirst? Das Schöne beim Selbstlernen ist, dass man kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn man eine Pause einlegt. Außer natürlich sich selbst gegenüber - dann muss man die Kurve kriegen, damit keine Endlos-Pause zwischen deinen Übezeiten entsteht.

Du hast volle Kostenkontrolle

Es ist nicht ganz günstig, Klavier zu lernen: Kosten fürs Instrument, für den Unterricht und die Anreise, den ständigen Nachschub an Noten. Wenn du allein entscheidest, hast du den Vorteil selbst über die Kosten entscheiden zu können. Die einfachste Variante: Ein günstiges gebrauchtes Klavier, unterschiedliche Youtube-Tutorials und einen digitalen Notenanbieter mit fixem Abo - so hast du ein kalkulierbares Budget und maximale Flexibilität.


AUTORIN
Elke Galvin
Elke Galvin ist britisch-österreichische Sängerin und Multiinstrumentalistin. Sie arbeitet seit über 25 Jahren sowohl als Musikerin als auch als Journalistin. Sie ist nicht nur Songwriterin, sondern liebt es auch, über Musik zu schreiben! Ihre Leidenschaft ist es, Musiktheorie leicht verständlich zu machen, über Musikstile zu schreiben, über Musik und das Gehirn, und darüber, wie man Spaß am Lernen und Spielen von Musik hat.

Häufige Fragen

  • Was ist das größte Hindernis, wenn man allein Klavier lernen will?
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    Einfach drauf los zu spielen. Du bist nun dein eigener Klavier-Coach, und das verlangt von dir mehr Zieldefinition und Zeiteinteilung als mit einem Lehrer. Und wenn du dir einen realistischen Plan mit Etappenzielen zurechtgelegt hast, heißt es: Umsetzen. Also auch tatsächlich hinsetzen und üben - lieber regelmäßig für kurze Zeit als unregelmäßig und dafür stundenlang. Denn kurze Etappen bringen dich langfristig weiter und helfen dir, schneller da weiter zu machen, wo du vielleicht erst gestern aufgehört hast.
  • Was kann mir das Lernen erleichtern?
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    Im Internet wirst du viele Tipps und Unterstützung finden! Sei es mit Hilfe von Videotutorials, Musiktheorie-Blogs, digitalen Noten und Lernbüchern oder mit nützlichen Tools wie Online-Metronom und einem Autoscroll-Notenplayer. Das Internet ist auf jeden Fall eine gute erste Anlaufstelle, um dir einen Überblick über die Hilfsangebote zu verschaffen. Am Ende heißt es einfach ausprobieren, was dir hilft, dich nicht ablenkt und dich langfristig voranbringt.
  • Wann brauche ich einen Lehrer?
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    Sobald du merkst, dass du ohne Hilfe nicht weiter kommst. Es kann z.B. sein, dass du auch nach Wochen das Gefühl hast, nichts geht weiter und dich verlässt die Motivation. In einem solchen Moment kann professionelle Hilfe wahre Wunder wirken. Wenn dir ein verbindliche Lehrer-Schüler-Beziehung zu verpflichtend erscheint, schrekce nicht davor zurück, einmalige Hilfe z.B. über einen Online-Lehrer zu nehmen. Viele Lehrer*innen bieten auch nur stundenweise (Online-)Betreuung an und können dir für kurze Zeit helfen, wieder auf die richtige Bahn zu kommen. Sobald du wieder Mut und Fortschritt spürst, kannst du wieder deinen eigenen Weg gehen.
  • Worauf muss ich vorbereitet sein, wenn ich allein Klavier lerne?
    mehr anzeigen
    Du wirst vermutlich weniger schnelle Fortschritte machen, als mit professioneller Unterstützung. Schon die Auswahl geeigneter Übungen und Stücke ist aufwändiger, als mit einem Lehrer - deswegen schrecke nicht davor zurück, dir Hilfsmittel zuzulegen. Zum Beispiel kann ein digitaler Notenservice mit Noten für dein Spielniveau viel Zeit und Nerven sparen. Weiters musst du stärker als andere darauf achten, dass du die Freude am Spielen behältst. Gerade wenn man allein vor sich hin übt, darf man Etappenziele nicht vernachlässigen. Vielleicht kannst du Freunden vorspielen, was du übst, um motiviert zu bleiben? Außerdem können sich leichter Fehler in Haltung und Greifen einschleichen, die dann mühevoll abtrainiert werden müssen. Informiere dich daher gleich von Anfang über mögliche Fehler und lasse dich notfalls auch filmen, um sicherzugehen, dass deine Haltung und Technik passen.

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