Der Violinschlüssel: Alles, was du wissen musst + 6 geniale Lerntipps

von Elke Galvin Mai 15, 2023 • 4 Min. Lesezeit
Lerne alles, was du wissen musst, über den Violinschlüssel - seine Bedeutung, Noten lesen, welche Instrumente ihn verwenden, und seine Geschichte. 6 geniale Lerntipps helfen dir dabei, rascher Noten lesen zu lernen.
Der Violinschlüssel
Der Violinschlüssel (G-Schlüssel) ist der am häufigsten verwendete und beliebteste Schlüssel in der Musik. Um die rechte Hand (wenn du Klavier spielst) zu lernen oder ein anderes Instrument zu spielen, musst du die Noten im Violinschlüssel lesen können. Hier findest du eine Übersicht über alle Notennamen, 6 Tipps, wie du sie leicht lesen kannst - und den geschichtlichen Hintergrund. Wir beantworten auch die am häufigsten gestellten Fragen zum Violinschlüssel.
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Was ist der Violinschlüssel?

  • Der Violinschlüssel ist eine Tonart, die für hohe Stimmen und Instrumente geeignet ist - die Noten für den hohen Tonbereich können im Violinschlüssel leicht in den fünf Notenlinien notiert werden, ohne dass man zu viele Hilfslinien verwenden muss.
  • Der Violinschlüssel wird sehr häufig verwendet. Die meisten Menschen, die Noten lesen können, sind in der Lage, im Violinschlüssel notierte Noten zu lesen.
  • Der Violinschlüssel ist auch das beliebteste Symbol in der Musik - als Emoji, Schmuckstück oder sogar als Tätowierung symbolisiert seine kunstvoll geschwungene Form oft Musik an sich.
The notes in the treble clef system

6 Tipps: So lernst du schnell, Noten im Violinschlüssel zu lesen

Im Violinschlüssel wird die Note, die auf der zweiten Linie von unten sitzt, als "G" bezeichnet. Wenn du die Reihenfolge der Noten C-D-E-F-G-A-H kennst, kannst du alle Noten im Notensystem benennen, wenn du weißt, wo das G sitzt!

Tipps, wie du dir die Noten im Violinschlüssel einprägen kannst:

  1. Übe täglich. Suche dir dazu ein beliebiges Musikstück, das den Violinschlüssel verwendet, und liesSie die Noten laut vor. Wenn Sie das jeden Tag mindestens 10 Minuten lang tun, wirkt das Wunder für Ihre Fähigkeit, vom Blatt zu lesen.
  2. Kombiniere das Vom-Blatt-Lesen mit dem Üben der entsprechenden Noten auf deinem Instrument. Sobald dein Muskelgedächtnis einsetzt, wirst du automatisch wissen, welche Note du spielen musst, wenn sie in deinen Notenblättern auftaucht.
  3. Spiele mit Noten. Denke dir einen Satz aus, der alle Noten, die auf den Notenlinien stehen, kombiniert, oder lerne den merkwürdigen, aber dadurch in Erinnerung bleibenden Satz "Es Geht Hurtig Durch Fleiß" auswendig. Präge dir das englische Wort "F-A-C-E" (Gesicht) für alle Noten ein, die zwischen den Notenlinien liegen. Versuche, Wörter mit Noten zu bilden, z. B. "B-A-C-H". Wie viele Wörter fallen dir ein?
  4. Schreibe los! Nimm dir ein Blatt Notenpapier, schreibe das Violinschlüssel-Symbol auf, "komponiere" wahllos Noten und benenne und spiele sie dann. Je zufälliger, desto besser! Natürlich kannst du auch die "Notenwörter" aufschreiben, die du in 3. gefunden hast - aber als Noten!
  5. Hören und lesen. Wenn du die Noten zu einem Stück hast, schult das gleichzeitige Hören und Lesen dein musikalisches Gehör. Der nächste Schritt ist natürlich, auch mitzuspielen.
  6. Dranbleiben. Wiederholungen sind entscheidend, um sich mit den Noten des Violinschlüssels vertraut zu machen. Eine kleine Wiederholung jeden Tag hilft mehr, als wenn du dich erst stundenlang hinsetzt - und dann nie wieder. Mit etwas Übung kannst du Noten so fließend lesen lernen wie eine Kurzgeschichte.
A violin

Im Violinschlüssel notierte Instrumente

  • Die Geige
  • Die hohe menschliche Stimme
  • Die Flöte
  • Das Klavier (alle Töne über dem mittleren C)
  • Die Klarinette
  • Die Trompete
  • Die Harfe (alle Töne über dem mittleren C)
  • Das Xylophon (alle Töne oberhalb des mittleren C)
  • Und viele weitere Instrumente

Die Geschichte des Violinschlüssels

Der Ursprung dieses großartigen musikalischen Symbols liegt in dem einfachen Buchstaben "G", der die zweite Zeile von unten im Notensystem markiert. Jeder Notenschlüssel dient einem Zweck, und nur diesem Zweck: Einen Fixpunkt im Universum der Musik zu schaffen, damit Musiker ablesen können, welche Noten sie singen oder spielen sollen.

Im neunten Jahrhundert beschlossen Mönche, Musik genauso aufzuschreiben, wie sie Worte aufschrieben, um sie gemeinsam im Einklang zu singen. Sie zeichneten Linien und Kugeln (eine Zeitlang auch Quadrate) auf Pergamentpapier, um anzudeuten, was ihre Mitbrüder singen sollten - aber dieser Vorläufer des Notationssystems gab nur einen Hauch Orientierung darüber, ob die Stimme im Vergleich zu vorher nach oben oder unten gehen sollte, und alles funktionierte nur, wenn man das Lied ohnehin schon kannte.

Im 12. Jahrhundert wollten die Komponisten (meist nach wie vor Mönche) ihre Kompositionen genauer machen. Sie wollten in der Lage sein, Harmonien hinzuzufügen, vor allem Quinten und Quarten. Dazu musste jeder Musiker genau wissen, welche Note der Komponist von ihm gespielt hören wollte. Als Lösung erfand man den Notenschlüssel.

Die bahnbrechende Erfindung: Notenschlüssel

Das Geheimnis der Entschlüsselung geschriebener Musik bestand darin, dass man buchstäblich einen Schlüssel (= französisch: "clef") für sie erfand. Dieser Schlüssel definierte einen genauen Punkt in der Tonhöhe - im Falle des Violinschlüssels war es eben das G. Deshalb wird der Violinschlüssel auch "G-Schlüssel" genannt. Die Erfindung ermöglichte es den Musikern, alle anderen Noten abzuleiten, sobald sie den Schlüssel kannten - die Musiknotation war erfunden und führte zur Polyphonie (mehrstimmige Musik) und zur Entwicklung der Notenschrift, wie wir sie kennen.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde eine Vielzahl von Notenschlüsseln verwendet, jeder für einen bestimmten Instrumenten- oder Stimmbereich. Heutzutage sind nur noch wenige Notenschlüssel in Gebrauch. Von diesen wird der Violinschlüssel bei weitem am häufigsten verwendet, am zweithäufigsten der Bassschlüssel.


AUTORIN
Elke Galvin
Elke Galvin ist britisch-österreichische Sängerin und Multiinstrumentalistin. Sie arbeitet seit über 25 Jahren sowohl als Musikerin als auch als Journalistin. Sie ist nicht nur Songwriterin, sondern liebt es auch, über Musik zu schreiben! Ihre Leidenschaft ist es, Musiktheorie leicht verständlich zu machen, über Musikstile zu schreiben, über Musik und das Gehirn, und darüber, wie man Spaß am Lernen und Spielen von Musik hat.

Häufige Fragen

  • Woher weiß ich, ob ein Stück im Violinschlüssel geschrieben wurde?
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    Du findest den Schlüssel eines Stücks am Anfang jeder neuen Zeile innerhalb eines Notensystems. Wenn ein Stück in einer Stimme mit dem Violinschlüssel beginnt, bleibt er in der Regel durchgehend gleich. In einem Stück für ein hohes Instrument wird immer der Violinschlüssel verwendet, ebenso im "oberen" Teil der Klavierliteratur (Noten für die rechte Hand).
  • Wo treffen Violin- und Bassschlüssel einander auf dem Notenblatt?
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    Die beiden Schlüssel treffen sich beim mittleren C! Der Violinschlüssel führt hinauf, und der Bassschlüssel hinunter. Die beiden Schlüssel werden kombiniert, um große Tonumfänge darzustellen - etwa beim Klavier.
  • Wie kann ich die Bass-Noten entschlüsseln, wenn ich den Violinschlüssel lesen kann, aber den Bass-Schlüssel nicht?
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    Transponiere die Note einfach um eine Terz hinauf, dann hast du deine "Übersetzung" in den Violinschlüssel. Ein Beispiel: Wenn du eine Note siehst, die im Bassschlüssel wie ein Violin-F aussieht, denkst du sie eine Terz höher und weißt, es handelt sich um ein A!

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